Altersvorsorge vereinfachen und verbessern! Die Top 5 für Ihre Vorsorge

Es gibt heute nicht mehr DIE Rente für später, so wie es bis in die 1980er Jahre hinein die gesetzliche Rente meist war. Die Rente wird in Zukunft ein Baukasten sein, und Sie selbst entscheiden, wie viel Geld Sie im Alter zur Verfügung haben. Hier finden Sie die wichtigsten Bausteine:

Top 1: Die gesetzliche Rente

Wenn Sie Arbeitnehmer sind, kommen Sie in aller Regel nicht um eine Beitragszahlung in die gesetzliche Rentenversicherung herum - die Entwicklung der gesetzlichen Rentenansprüche und damit die Antwort auf die Frage "Wie viel Rente bekomme ich?" erhalten Sie jedes Jahr in der Renteninformation dargestellt. Aber selbst die nicht Pflichtversicherten sollten darüber nachdenken, ob sie die gesetzliche Rentenkasse nicht für sich nutzen. Das gilt zum Beispiel für alle, die einen Minijob haben. Zwar muss der Arbeitgeber für die Minijobber eine Pauschale in die Rentenkasse zahlen, die Ihnen als Minijobber aber kaum Vorteile bringt. Anders sieht es aus, wenn Sie die Differenz zwischen der Pauschale und dem normalen Beitrag zahlen und damit auf die Versicherungsfreiheit verzichten. Maximal sind das 30 Euro im Monat, dafür bekommen Sie aber das volle Leistungsspektrum der gesetzlichen Rentenversicherung. Damit haben Sie
  • höhere Ansprüche auf Altersrente aufgrund vollwertiger Pflichtbeiträge.
  • eine höhere Anzahl von Pflichtbeitragsmonaten.
  • Ansprüche auf eine Rente wegen Erwerbsminderung.
  • Ansprüche auf eine vorgezogene Altersrente.
  • sogar Ansprüche auf Rehabilitationsleistungen (Kuren) – und das schon nach nur einem halben Jahr!
Egal, ob Sie nun pflichtversichert sind oder freiwillig in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen. Auf jeden Fall sollten Sie (wenn nicht schon geschehen) so schnell wie möglich eine Kontenklärung beantragen, um keine Rentenansprüche zu verschenken.

Top 2: Die betriebliche Altersvorsorge

Über das Unternehmen können Sie Ihre betriebliche Altersvorsorge mit Steuervorteilen ankurbeln. Betriebsrenten als Direktzusage oder aus einer Unterstützungskasse bleiben grundsätzlich steuerfrei. Direktversicherungen (seit 2005), Pensionskasse und Pensionsfonds genießen ein Steuerprivileg: Die Beiträge sind bis zu vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung (2017 sind das 3.040 Euro) steuerfrei und werden darüber hinaus bis zu weiteren 1.800 Euro steuerfrei gestellt. Außerdem profitiert die betriebliche Altersvorsorge von einer Sozialversicherungsfreiheit: Bei Betriebsrenten gilt das erneut unbegrenzt, für alle anderen Durchführungswege sind 3.040 Euro sozialversicherungsfrei. 

Bei der betrieblichen Altersvorsorge gewährt der Arbeitgeber oder eine entsprechende Versorgungseinrichtung – wie zum Beispiel eine Versicherung – eine Zusatzrente im Alter, die oft noch mit zusätzlichen Leistungen – wie zum Beispiel einer Berufsunfähigkeitsversicherung – kombiniert wird. Für diese Form der Vorsorge gibt es fünf Durchführungswege, die wir hier vorstellen. Vor allem in größeren Unternehmen zahlen die Arbeitgeber die Beiträge für die zusätzliche Vorsorge. Die entsprechenden Zahlungen sind als Sozialleistungen Bestandteile der ausgehandelten oder vereinbarten Vergütung. Sie haben aber auch die Möglichkeit, Teile Ihres (noch unversteuerten) Gehalts für die betriebliche Vorsorge umzuwandeln, wenn zum Beispiel keine arbeitgeberfinanzierte Vorsorge für Sie angeboten wird. In manchen Unternehmen beteiligen sich die Arbeitgeber zusätzlich, wenn Sie die Beiträge für die betriebliche Altersvorsorge zahlen.
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Top 3: Riester-Rente

Die Riester-Rente ist mittlerweile für viele Sparer ein wichtiges Standbein neben der gesetzlichen Rente geworden – vor allem dann, wenn keine betriebliche Altersvorsorge möglich ist. Denn die Zulagen und Steuervorteile erleichtern die Altersvorsorge immens: Staatliche Zuschüsse von 50 Prozent und mehr sind keine Seltenheit, und dafür bekommen Sie im Alter eine lebenslang garantierte Rente, auf die Sie zählen können. 

Top 4: Immobilien

Bei den meisten stellt sich irgendwann die Frage nach einer Immobilie. Das gilt für die selbst genutzten vier Wände genauso wie für die vermietete Immobilie als Kapitalanlage. In beiden Fällen gehören Immobilien zu den Top 5 der Altersvorsorge.

Die selbst genutzte Immobilie

Sie ist die einzige Geldanlage, die nicht nur eine hohe emotionale Rendite bringt, sondern deren finanzielle Vorteile auch noch steuerfrei sind. Denn die Nutzung der Immobilie selbst wird nicht besteuert, und die selbst genutzte Immobilie setzt trotz der Nebenkosten und ggf. anfallenden Reparaturkosten im Alter Einkommen frei, das sonst durch Miete gebunden wäre.

Die vermietete Immobilie

Steuerfrei ist diese Anlage natürlich nicht, dafür aber wertbeständig und in ihrem Wert (anders als viele andere Anlagen) unverbrauchbar. Vorausgesetzt, dass Sie in guter Lage kaufen, werden Sie in der "Ansparphase" direkt nach dem Kauf steuerliche Vorteile genießen und im Alter dauerhaft Einnahmen erzielen können.

Top 5: Private Vorsorge

Oft bleibt bei vielen Menschen neben den Beiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung, der betrieblichen Altersvorsorge und einem Riester-Sparvertrag kaum noch Geld übrig, um weiteren Sparverpflichtungen nachkommen zu können. Und bevor Sie jeden verfügbaren Euro in Investmentfonds, Sparverträge oder andere Anlageformen stecken, denken Sie daran: Auch die Risikovorsorge gehört zur privaten Vorsorge. Neben der Absicherung des Partners und der Kinder mit einer Risikolebensversicherung ist vor allem der Schutz der eigenen Arbeitskraft mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung entscheidend - und auch das Risiko einer Arbeitslosigkeit kann mit einer privaten Arbeitslosenversicherung abgesichert werden. Duch das Pflegefallrisiko sollte spätestens ab dem Alter von 40 Jahren mit einer Pflegezusatzversicherung abgesichert werden – denn die beste Vorsorge nützt nichts, wenn Sie (oder Ihre Familie) sie später zu Ihrer Pflege einsetzen müssen.

13.07.2017

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Modell-Foto: colourbox.com