Die eigene Selbstständigkeit planen: Wie Sie finanzielle Risiken vermeiden

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Eine fundierte Markt- und Finanzanalyse hilft, finanzielle Risiken zu vermeiden und das Unternehmerrisiko zu senken.
  • Mit den richtigen Versicherungen können Sie sich privat und beruflich finanziell absichern.
  • Um für den finanziellen Notfall gerüstet zu sein, bilden Sie Rücklagen.
  • Die Wahl der richtigen Rechtsform schützt Sie vor Haftungsrisiken.
  • Bei einer professionellen Beratung steht die Vermeidung finanzieller Risiken im Fokus. Sie erfahren z. B., welche Versicherungen Sie als Selbstständiger benötigen.

Vor dem Start: Eine fundierte Markt- und Finanzanalyse

Eine gute Geschäftsidee ist noch kein Garant für wirtschaftlichen Erfolg. Anders als bei einer abhängigen Beschäftigung gilt es, die selbstständige Tätigkeit optimal vorzubereiten. Bevor Sie ein Produkt verkaufen oder eine Dienstleistung anbieten, müssen Sie wissen, ob für Ihr Angebot eine Nachfrage besteht. Dies lässt sich ideal mit einer fundierten Marktanalyse herausfinden. Mit dieser Marktanalyse setzen Sie sich das Ziel, Ihren Absatzmarkt besser kennenzulernen. Wenn Sie wissen, wer Ihre Wettbewerber sind und wie groß die Nachfrage auf dem gesamten Markt ist, können Sie agieren und die richtige Preis- und Produktpolitik für Ihr Unternehmen festlegen. Nicht weniger wichtig ist die Finanzanalyse. Hierbei geht es um die Festlegung eines Finanzplans. In diesem beschreiben Sie, wie sich die Einnahmen und Ausgaben Ihrer Selbstständigkeit in den nächsten Jahren. Optimal ist es, diese Ergebnisse in einem professionellen Businessplan festzulegen.

Finanziell absichern: Welche Versicherungen sind wichtig?

Ein Unfall oder eine unerwartete Erkrankung können dafür sorgen, dass Sie Ihre Selbstständigkeit nicht mehr ausüben können. Für diesen Fall gilt es vorzusorgen. Haben Sie bei der Gründung Ihres Unternehmens an eine Berufsunfähigkeitsversicherung gedacht, sorgen Sie optimal vor. Der Versicherungsschutz tritt ein, wenn Sie Ihre Selbstständigkeit nicht mehr ausüben und keine regelmäßigen Einnahmen mehr generieren können.

Um die finanziellen Risiken zu vermeiden, die während der Ausübung Ihrer selbstständigen Tätigkeit eintreten können, haben Sie den Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung im Blick. Hier unterstützt das Versicherungsunternehmen Sie, wenn eine andere Person durch Ihre berufliche Tätigkeit einen finanziellen Schaden erleidet. Bei der richtigen Gestaltung des Versicherungsvertrages können Sie mit der Berufshaftpflicht Personen-, Sach- und Vermögensschäden abdecken.

Für bestimmte Berufsgruppen – z. B. Steuerberater oder Energieberater – ist die Berufshaftpflicht eine Pflichtversicherung.

Neben den Versicherungen, mit denen Sie Ihre Selbstständigkeit absichern, treffen Sie auch für den privaten Bereich die passende Vorsorge. Hier kommt der Wahl der richtigen Krankenkasse eine entscheidende Bedeutung zu. Als Selbstständiger treffen Sie Ihre Entscheidung zwischen einer privaten Krankenversicherung oder einer freiwilligen Versicherung bei Ihrer gesetzlichen Krankenkasse. Beide Versicherungen sind mit Vor- und Nachteilen verbunden. Deshalb ist es wichtig, die beiden Versicherungstypen miteinander zu vergleichen. Hierbei profitieren Sie von einer unabhängigen Beratung.

Finanzielle Risiken vermeiden: Rücklage bilden

Als Selbstständiger können Sie mit unerwarteten Kosten konfrontiert werden. Dies ist z. B. der Fall, wenn das Finanzamt neben der Einkommensteuer-Abschlusszahlung für das abgeschlossene Kalenderjahr auch die Einkommensteuer-Vorauszahlung für das laufende Kalenderjahr festsetzt. Hier müssen Sie sich mit der Bildung von Rücklagen wappnen. Dies bedeutet, dass Sie von Ihren monatlichen Einnahmen einen bestimmten Betrag zurücklegen. Diesen transferieren Sie z. B. auf einem Tagesgeldkonto bei Ihrer Bank. Das Vorgehen ist mit den folgenden Vorteilen verbunden:
  • Sie verfügen über Geld, wenn Sie eine unerwartete Ausgabe tätigen müssen.
  • Investitionen für das Unternehmen lassen sich schneller umsetzen.
  • Die Anlage bei einer Bank bringt Ihnen einen positiven Zinseffekt.

Was ist bei der Wahl der Rechtsform zu beachten?

Mit der Gründung Ihres Unternehmens übernehmen Sie eine entscheidende Aufgabe: Sie wählen die Rechtsform, mit dem Ihr Unternehmen auf dem Markt agieren soll. Die richtige Rechtsform entscheidet z. B. darüber, ob sich das Haftungsrisiko für Ihre Verbindlichkeiten nur auf das betriebliche Vermögen beschränkt. Dies ist der Fall, wenn Sie eine GmbH errichten. In diesem Fall haben die Gläubiger Ihrer Firma keine Möglichkeit, auf Ihr privates Vermögen zuzugreifen. Ein Nachteil der GmbH besteht darin, dass Sie ein Haftkapital von mindestens 25.000 Euro beibringen müssen. Dies verteilt sich auf die Anzahl der Gesellschafter, die das Unternehmen gründen.

Agieren Sie allein, kommt die Gründung eines Einzelunternehmens in Betracht. Dies ist mit dem Vorteil verbunden, dass Sie kapitalmäßig nicht in Vorleistung treten müssen. Auf der anderen Seite tragen Sie das mit Ihrer Selbstständigkeit verbundene Unternehmerrisiko allein.

Finanziell absichern: Was bringt eine professionelle Beratung?

Die Planung der eigenen Selbstständigkeit wirft viele Fragen auf. Wenn Sie Ihre Geschäftsidee erfolgreich vermarkten möchten, gilt es im Vorfeld eine fundierte Markt- und Finanzanalyse durchzuführen. Überdies ist es notwendig, die richtige Rechtsform zu finden und jene Versicherungen abzuschließen, die wirklich wichtig sind. Eine professionelle Beratung zeigt Lösungen zu allen offenen Fragen auf. Sie erfahren, wie Sie von der Rücklagenbildung profitieren und was Sie bei einer Gesundheitsprüfung zu beachten haben.

25.10.2023

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Modell-Foto: colourbox.com