Prävention ist die beste Medizin Informatives über sinnvolles Training

Vorbeugen ist besser als Heilen. Dieses alte Sprichwort gilt auch heute noch. Gerade die Bewegung ist ein integraler Bestandteil der Prävention. Da die Vielzahl der Menschen heute viel länger und häufiger sitzt als früher, wird die Bewegung immer wichtiger. Dies wissen auch die Krankenkassen, denn sie fördern mittlerweile Kurse, die in diese Richtung gehen. Doch welches Training wird von den Krankenkassen gefördert und auf was müssen Einsteiger allgemein achten, wenn sie sich mehr bewegen möchten?
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Abbildung 1: Körperliches Training gilt mit als beste Prävention in Sachen Gesundheit. Wie unterstützen die Krankenversicherungen ihre Versicherten? Bildquelle: @ Carl Barcelo / Unsplash.com

Was sponsern Krankenkassen?

Es lässt sich nicht direkt sagen, welche Kurse eine Krankenkasse fördert. Manchmal sind die Gewichtungen der einzelnen Kassen abweichend, doch lassen sich Gemeinsamkeiten finden:
  • Entspannung – Tai-Chi, Qui Gon und teilweise Yoga werden von Krankenkassen meist als gesunderhaltender Sport betrachtet. Gerade gegen Stress und bei Rückenschmerzen sind die Kurse überaus hilfreich.
  • Rückenschule – spezielle, auf die Gesunderhaltung des Rückens, ausgelegte Kurse sind oft förderfähig.
Auf der Homepage der eigenen Krankenkasse stehen meist genauere Details. Mitunter kann es sogar möglich sein, die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio von der Krankenkasse gefördert zu bekommen. Es gibt allerdings Vorgaben und Einschränkungen. Eine rückengeschädigte Person hat beispielsweise gute Chancen, sofern das Fitnessstudio zertifizierte und im medizinischen Rückentraining geschulte Trainer hat. Manchmal akzeptieren Krankenkassen sogar Onlinekurse.
Auch die Förderung an sich kann sich unterschiedlich ausweisen. Handelt es sich um einen speziell von der Krankenkasse geförderten Kurs, so erhält der Versicherte einen Teil des Kursgeldes von der Krankenkasse zurück. Andere Modelle sehen Bonuspunkte vor, die ausbezahlt oder anderweitig eingelöst werden können. Wichtig ist nur immer, zuerst mit der Krankenkasse zu sprechen, gerade bei nicht speziell geförderten und in Zusammenarbeit mit der eigenen Krankenkasse angebotenen Kursen. In Bezug auf die PKV sollten Versicherte sich ebenfalls informieren, welche Förderungen angeboten werden.

Was ist beim Training zu beachten?

Wird mit dem Training begonnen, kommt es auf den eigenen Fitnesszustand an. Wer sich allgemein im Berufsalltag viel bewegt, der hat vermutlich andere Einstiegsmöglichkeiten als derjenige, der Bewegung jeglicher Art bislang aus dem Weg ging. Zuerst empfiehlt sich:
  • Arztbesuch – es ist besser, vor dem ersten Sportversuch den Arzt zu konsultieren und sich durchchecken zu lassen. Gerade bei Übergewicht sollten das Herz-Kreislaufsystem untersucht werden, zugleich ist eine Abklärung der Gelenke notwendig. Ärzte klären über die Einschränkungen auf und geben oft Tipps, wie am besten ins Training eingestiegen werden kann.
  • Langsam – wer den Entschluss gefasst hat, nun Sport zu treiben, der ist oft absolut motiviert. Und schon geschieht der erste Fehler. Es werden die Schuhe geschnürt, es wird das Rad oder die Badehose geschnappt und gerannt, geradelt oder geschwommen, bis gar nichts mehr geht. Mit Glück endet diese Episode nur mit Muskelkater, mit Pech entwickeln sich Gelenkentzündungen. Jeder Sport sollte ganz langsam und stückweise begonnen werden. Wer sich früher nie großartig bewegt hat, der beginnt mit ruhigen Spaziergängen um den Wohnblock. Nach und nach dürfen die Schritte schneller werden.
  • Schrittweise – wer fitter wird, der steigert nicht die Intensität und Dauer/Häufigkeit gemeinsam. Der Wohnblock darf also schneller umrundet werden, doch erst, wenn dies gut gelingt, wird die nächste Seitenstraße mit dazu genommen.
Diese Vorgehensweise ist gerade bei den Sportarten wichtig, die keine Geräte oder einen festen Trainer bedürfen. Sollten zu Hause Geräte vorhanden sein oder sollten sich Hanteln angeschafft werden, so gelten dieselben Grundsätze. Es ist nie ratsam, direkt daheim auf den Stepper zu steigen und auf höchster Stufe loszusteppen. Ebenso wenig ratsam, dafür aber mitunter gefährlich ist es, sich einfach auf eine eventuell vorhandene Hantelbank zu legen und die Langhantel zu stemmen.
Und was ist noch wichtig? Einiges, denn selbst Sport, der als Zuschauer völlig simpel wirkt und auf den ersten Blick keine besondere Technik erfordert, kann zu Fehlern führen. Generel gilt:
  • Ausdauer und Kraft – Krafttraining muss mit Cardiotraining kombiniert werden, Cardiotraining mit Krafttraining. Ein gutes Fitnesstraining beleuchtet stets beide Aspekte. Zudem sind sowohl Kraft- als auch Ausdauertraining einseitig. Wer läuft, der muss seinen Oberkörper zusätzlich stärken, wer Gewichte stemmt, muss die Ausdauer fördern. Dies gilt für sämtliche Leistungsstufen.
  • Richtige Technik – gerade beim Krafttraining an Geräten kann nur jedem geraten werden, sich in einem Fitnessstudio die korrekte Ausführung zeigen zu lassen. Selbst mit einfachen Zweikilohanteln lassen sich Schäden antrainieren, indem die Übung fehlerhaft durchgeführt wird (Quelle: https://www.fitnessgeraete.org/gesundes-training/). Tückisch sind beispielsweise vorhandene Verspannungen oder sich antrainierte Fehlhaltungen im Alltag. Beim falschen Training wird in diese Fehlhaltung hineintrainiert oder aber die Verspannung durch fehlerhafte Bewegungen umgangen. In der Folge ergeben sich nur tiefgreifendere gesundheitliche Probleme.
  • Kontrolle – auch diejenigen, die schon wissen, wie sie zu trainieren haben, sollten sich hin und wieder von einem Profi über die Schulter schauen lassen. Selbst Profisportler kennen die Problematik, dass sich mit der Zeit Fehler einschleichen, die selbst gar nicht bemerkt werden.
Wer nicht in ein Fitnessstudio gehen möchte, für denen stehen immer mehr Personal Trainer bereit. Auch sie verfügen über Geräte und helfen absoluten Anfängern bis zu Profis weiter.

Generell ist ein Trainingsplan sinnvoll, denn dieser hilft auch dem eigenen inneren Schweinehund auf die Sprünge. Die Pläne können von Trainern im Studio oder Personal Trainern erstellt werden, doch gibt es gerade für den Cardiobereich auch recht gute Pläne im Internet.
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Abbildung 2: Fitnesstraining kann in vielen verschiedenen Varianten effektiv sein. Bildquelle: @ Jozsef Hocza / Unsplash.com

Fazit – Abklärung, Bedacht, Unterstützung

Das sind die drei Schlagworte, die den Beginn eines Trainings markieren, und zwar unerheblich davon, ob die Krankenkasse den Kurs oder das Training fördert oder nicht. Zuerst sollte immer das OK des Arztes eingeholt werden, denn der gesundheitliche Zustand gibt dem Trainer die notwendigen Details, um das Training perfekt abzustimmen. Mit Bedacht muss die ersten Wochen oder auch Monate vorgegangen werden. Zu häufig enden gut gemeinte Präventionstrainings mit Verletzungen – und der nächste Anfang ist ungleich schwieriger. Doch auch die Unterstützung ist gerade beim Krafttraining – ob mit Geräten oder dem Körpergewicht – notwendig. Die Übungen müssten erst gezeigt und korrekt nachgemacht werden können, bevor ein selbstständiges Training möglich ist. Der Blick von außen ist hin und wieder ohnehin sinnvoll, denn man selbst merkt Fehler erst dann, wenn es weh tut.

13.08.2020

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Modell-Foto: colourbox.com